Musikalischer Adventskalender 2024 mit
FRAUEN-PERSPEKTIVEN IN DER LIED-LITERATUR
Eine Online-Initiative
von Yeran Kim und Clemens Müller
Liebes Publikum:
Hier finden Sie die im Rahmen des Adventskalenders 2024 veröffentlichten Videos,
aufgenommen gemeinsam mit Studierenden der
Musikhochschulen Feldkirch, Stuttgart, Trossingen und Zürich.
Lesen Sie
hier mehr zu dieser Initiative.
Klicken Sie einfach auf einen der nummerierten roten "Knöpfe", dann startet das Video des
betreffenden Tages mit der Aufführung des beschriebenen Werkes.
Den Anfang macht die Sopranistin Anjulie Hartrampf, Studentin an der Stella Vorarlberg Privathochschule, die gemeinsam mit Yeran Kim ein Weihnachtslied von Ingeborg von Bronsart (Text O. Jacobi) vorträgt.
Ingeborg von Bronsart: Weihnachtslied op. 11, 1 (Jacobi)
Anjulie Hartrampf, Sopran
Yeran Kim, Klavier
Die insgesamt 5 Schilflieder von Mathilde Kralik wurden bis heute nie gedruckt - wir haben den Zyklus nach Gedichten von Nikolaus Lenau mit Studierenden der Musikhochschulen Trossingen und Stuttgart aus dem Manuskript der Komponistin aufgenommen. Zum Glück sehr leserlich! Viel Freude beim Hören des ersten Teils (Erstaufnahme).
Mathilde Kralik: Schilflieder Nr. 1-3 (Lenau)
Jaehyeun Choi, Bariton
Yoonkyung Yum, Klavier
Das Lied “Rosen” stellt das Finale des Zyklus “Blumenlieder” von Mathilde Kralik dar, einer Sammlung von Liebesgedichten. Die Aufnahme fand an einem besonders heißen Augusttag statt, daher haben wir alle Türen der Villa Eugenia offen gelassen.
Mathilde Kralik: Rosen (Zoepf)
Jihye Yang, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Heute erleben Sie die Erstaufnahme des ersteen Liedes des Liederzyklus “Dolorosa” nach Texten von Adelbert von Chamisso. Ähnlich wie Humboldt hat Chamisso als Naturforscher und Kartograph die Welt erkundet und dabei auch Südostasien bereist. Dies hat uns ermutigt, Teile des Videos in Taiwan zu filmen, der
Heimat der Sängerin I-Chiao Shih.
Adolf Jensen: Was ist’s, o Vater op. 30, 1 (Chamisso)
I-Chiao Shih, Mezzosopran
Clemens Müller, Klavier
Wie unterschiedlich derselbe Text von 2 Komponisten vertont werden kann, zeigt das heutige Türchen: Der Komponist Moritz Moszkowski
ist eigentlich bekannt für seine brillanten Klavieretüden, was er auch in seinen wenigen Liedern nicht versteckt. Das Lied eröffnet den Zyklus “Tränen” op. 22, der nach Texten von Adelbert von Chamisso ein
Frauenschicksal erzählt.
Moritz Moszkowski: Was ist’s, o Vater op. 22, 1 (Chamisso)
Veronika Vetter, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Edmund Schwab, der Dichter dieses Liedes, war Präsident des Landgerichts für Zivilsachen in Wien und daneben ein leidenschaftlicher Literat, mit dem die Komponisten vermutlich persönlich bekannt war. Sie hat eine ganze Reihe seiner Gedichte vertont. Hier präsentieren wir eine Erstaufnahme.
Mathilde Kralik: Wo wirst du sein? (Schwab)
Alice Fuder, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Heute kommt die Fortsetzung des Zyklus´ Schilflieder nach Texten von Nikolaus Lenau, gespielt und gesungen von Studierenden der Musikhochschulen Stuttgart und Trossingen.
Wieder präsentieren wir eine Erstaufnahme.
Mathilde Kralik: Schilflieder Nr. 4 und 5 (Lenau)
Jaegyeun Choi, Bariton
Siyeon Lee, Klavier
Im zweiten Teil des Liederzyklus “Dolorosa” von Adolf Jensen ist der ganze Tag erfüllt von der Erwartung der Wiederkehr des Geliebten.
Sie hören hier die Erstaufnahme.
Adolf Jensen: Ich habe, bevor der Morgen op. 30, 2 (Chamisso)
I-Chiao Shih, Mezzosopran
Clemens Müller, Klavier
Die Aufnahmen dieser Chamisso-Vertonungen von Moritz Moszkowski fanden in der Stella Vorarlberg sowie im Bregenzerwald statt.
Moritz Moszkowski: Ich habe, bevor der Morgen op. 22, 2 (Chamisso)
Veronika Vetter, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Aus dem Zyklus “Blumenlieder” nach Gedichten von Irene Zoepf, einer Dichterin, die selbst Google nicht zu kennen scheint. Aufgenommen wurde das Lied in der Villa Eugenia.
Mathilde Kralik: Veilchen (Zoepf)
Jihye Yang, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Das stürmische Lied stammt aus der großen Liedersammlung “Büchlein der Unweisheit” nach Gedichten von Richard Kralik, dem Bruders der Komponistin.
Mathilde Kralik: Lasst mich stehn (Kralik)
Alice Fuder, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Wenn es regnet in Taipei, dann richtig! Wir haben davon einige Impressionen passend zu diesem Lied von Adolf Jensen
in das Video (Erstaufnahme) integriert.
Adolf Jensen: Nicht der Tau und nicht der Regen op. 30, 3 (Chamisso)
I-Chiao Shih, Mezzosopran
Clemens Müller, Klavier
Mit dem 13. Türchen tauchen wir ein in eine Ballade der Dichterin Amalie von Imhoff, vertont von Josef Woelfl, einem Komponisten aus dem Umfeld von Wolfgang Amadeus Mozart: Spät in der Nacht sucht Alona verzweifelt nach ihrem Geliebten, der nicht wie erwartet von der Jagd an den Ufern des Sees zurück gekehrt ist. Die Figuren dieser Ballade sind dem romantischen Vers-Epos “Gesänge des Ossian” entlehnt. Für die Erstaufnahme dieses Zyklus haben wir einen Hammerflügel-Nachbau der Mozart-Zeit verwendet.
Josef Woelfl: Die Geister des Sees, 1. Teil
Natascha Young, Sopran
Clemens Müller, Klavier
In diesem Lied ergänzt die Komponistin die Duo-Besetzung um eine Geige um das verführerische Säuseln des Maienwinds zu inszenieren. Die iranische Bachelor-Studentin Aseman Beigi singt diese Erstaufnahme.
Mathilde Kralik: Maienwind
Aseman Beige, Mezzosopran
Karin-Regina Florey, Violine
Clemens Müller, Klavier
Ein Lied ganz ohne Gesang? Auch das findet sich im Oeuvre von Mathilde Kralik - in der völlig in Vergessenheit geratenen Kunstform des Melodrams. Rudolf Guckelsberger entführt uns in die
Parallelwelt unserer Träume - unter dem Sternenhimmel der Hechinger Synagoge.
Mathilde Kralik: Ein Traum (Erstaufnahme)
Rudolf Guckelsberger, Erzähler
Clemens Müller, Klavier
Den 4. Teil von Moszkowskis Lieder-Drama um Liebesverbot und Zwangsheirat haben wir in der Pfarrkirche von Au im Bregenzerwald gefilmt. Von Live-Mitschnitten abgesehen, handelt es sich auch hier um eine Erstaufnahme.
Moritz Moszkowski: Denke, denke, mein Geliebter
Veronika Vetter, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Weiter geht es auf Spurensuche nach dem vermissten Geliebten von Alona an den nebelverhüllten Ufern des Sees. Woelfl hatte eine Vorliebe für Gruselgeschichten. So schrieb er auch eine skandalträchtige Oper “Der Kopf ohne Mann” und war sofort begeistert von der Ballade Amalie von Imhoffs, einer Dichterin aus dem
Goethe-Umfeld, die Woelfl wenig später in Weimar kennenlernte.
Von Live-Mitschnitten abgesehen, handelt es sich auch hier um eine Erstaufnahme.
Josef Woelfl: Die Geister des Sees, 2. Teil
Natascha Young, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Berauscht vom Fliederduft, entfesselt Mathilde Kralik heute eine schwärmerische Vertonung eines wehmütigen Blumengedichts von Irene Zoepf. Wir haben versucht, die im Text angedeuteten Perspektiven von Vergangenheit und Zukunft im Video mit verschiedenen Charakteren darzustellen.
Mathilde Kralik: Flieder
Jihye Yang, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Die in Sankt Petersburg geborene Ingeborg von Bronsart hängte ihre Karriere als Pianistin an den Nagel als sie den Liszt-Schüler Hans von Bronsart heiratete. Einen Trost fand sie in der Komposition. Vor allem ihre Opern erfreuten sich großer Beliebtheit. Wir entdecken heute ein
weiteres Lied aus ihrem Lieder-Zyklus Weihnachtslieder op. 11. nach einem Gedicht von O. Jakobi.
Ingeborg von Bronsart: Weihnachtslied op. 11, 4
(Ich sehe Lichter ohne Zahl)
Anjulie Hartrampf, Sopran
Yeran Kim, Klavier
Wie der Titel dieses Liederzyklus “Dolorosa” vermuten lässt, enden das Werk resignativ. Den Verlust von Liebesglück, Elternhaus und -garten könnte man als Vertreibung aus dem Paradies deuten. Das Gedicht stammt von Adelbert von Chamisso. Wir haben auch dieses Lied
in den tropischen Gärten rund um die Chiang Kai-Shek Memorial Hall in Taipei gefilmt.
Adolf Jensen: Wie so bleich ich geworden bin op. 30, 6
I-Chiao Shih, Mezzosoprano
Clemens Müller, Klavier
Im Jahr 1895 schrieb Mathilde Kralik mit dem Zyklus “Maia” ihre
zweite umfangreiche Lieder-Sammlung. 54 kurze Liebeslieder, teils humorvoll, teils verträumt. Die Texte hat Mathildes Bruder Richard
eigens für diese Vertonung verfasst. Wir hören heute aus diesem Zyklus das freche Lied “Knabe
und Mädchen”.
Mathilde Kralik: Knabe und Mädchen
Anna Choi, Sopran
Yeran Kim, Klavier
Im Finale der schaurigen Ballade steigt der Geist des verunglückten Jägers aus dem See empor und erzählt, was ihm zugestoßen ist.
Dann reißt er seine Geliebte mit sich in die Tiefe. Dichterin Amalie von Imhoff und der Komponist interpretieren diese tragische Wendung allerdings als Happy-End: Am Ende sind Alona und Chatullin als Geister wieder vereint.
Josef Woelfl: Die Geister des Sees, Teil 3
Natascha Young, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Moszkowski schafft es, durch einen raffinierten Kunstgriff den tragischen Gedichtzyklus von Adelbert von Chamisso tröstlich enden zu lassen: Mit einem langen Klaviernachspiel, das die Melodie des vorhergehenden Liedes “frei das Wort ich Dir gegeben,
Dich zu lieben, Dir zu leben” zitiert - ein hoffnungsvolles Statement für die individuelle Freiheit von Gedanken und Gefühlen.
Moritz Moszkowski: Wie so bleich ich geworden bin
Veronika Vetter, Sopran
Clemens Müller, Klavier
Mathilde Kralik war nicht nur in musikalischer Hinsicht eine Romantikerin. Davon zeugen einige liebevolle Weihnachtskompositionen in ihrem Werk. Eine davon ist das heutige Weihnachtslied, mit dem wir unseren Adventskalender beenden.
Mathilde Kralik: Weihnachtslied (Kann)
Alice Fuder, Sopran
Clemens Müller, Klavier
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